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Heizung tauschen 2025: Kosten, Förderung & Heizsysteme im Überblick

In vielen Wohngebäuden in Deutschland stammen Heizungsanlagen noch aus den 1990er- oder frühen 2000er-Jahren. Diese Systeme sind oft nicht nur ineffizient, sondern belasten durch ihren hohen Energieverbrauch auch Klima und Geldbeutel. Angesichts steigender Energiepreise und gesetzlicher Vorgaben durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird der Tausch alter Heizungen zu einer der wichtigsten Maßnahmen für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer. Dieser Beitrag gibt dir einen vollständigen Überblick über Technik, Förderung, Kosten und rechtliche Rahmenbedingungen.

⍟ Letztes Update: Mai 2025. Jetzt neu: Übersicht der Heizsysteme & Fördermöglichkeiten 2025 sowie ein FAQ mit den häufigsten Fragen! Dieser Artikel bleibt aktuell, um dich stets auf dem Laufenden zu halten.

Beim Thema Heizung tauschen markiert das Jahr 2025 einen Wendepunkt: Wer jetzt handelt, kann von attraktiven staatlichen Fördermitteln und langfristig niedrigeren Heizkosten profitieren und verbessert den energetischen Standard seiner Immobilie. Gleichzeitig wird der Weg für eine klimaneutrale Wärmeversorgung geebnet.

Die gesetzlichen Vorgaben 2025: Das gilt beim Heizungstausch

Seit dem 1.1.24 gilt das überarbeitete Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es verpflichtet Hauseigentümer:innen bei Neubauten und – künftig – bei Bestandsgebäuden zur Nutzung erneuerbarer Energien bei neuen Heizsystemen. In Neubauten ist die Nutzung von mindestens 65 % erneuerbarer Energie beim Heizen bereits Pflicht.

Für Bestandsgebäude gelten Übergangsregelungen. Der entscheidende Punkt ist die sogenannte kommunale Wärmeplanung, die in Städten und Gemeinden bis spätestens zum 30.6.2026 bzw. 2028 vorliegen muss. Ab diesem Zeitpunkt dürfen auch im Bestand nur noch Heizungen eingebaut werden, die zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Wer davor seine Heizung tauscht, hat noch Wahlfreiheit – allerdings unter Auflagen.

Fossile Heizsysteme wie Gas- oder Ölheizungen dürfen 2025 nur noch eingebaut werden, wenn sie technisch in der Lage sind, künftig anteilig mit grünen Energieträgern wie Biomethan, grünem Wasserstoff oder Holz befeuert zu werden. Zusätzlich ist eine verpflichtende Beratung durch eine zertifizierte Fachperson erforderlich. Funktionierende Heizungen dürfen weiter genutzt und repariert werden. Konstanttemperaturkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen bei einem Eigentümerwechsel allerdings ausgetauscht werden. (Schau dir in diesem Zusammenhang auch unseren Artikel zur Sanierungspflicht bei Eigentümerwechsel an.) Bei vermieteten Objekten dürfen maximal 10 % der Heizungstauschkosten auf Mieterinnen und Mieter umgelegt werden.

Wann sollte man die Heizung tauschen?

Ein Heizungstausch ist nicht nur eine Reaktion auf gesetzliche Vorgaben, sondern kann auch wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sein. Besonders empfehlenswert ist ein Austausch, wenn:

  • dein Heizsystem älter als 20 Jahre ist,
  • du regelmäßig hohe Heizkosten hast,
  • deine Heizung auf fossilen Brennstoffen basiert,
  • du dein Haus sanierst oder modernisierst,
  • du von Förderprogrammen profitieren möchtest.

Moderne Heizsysteme arbeiten deutlich effizienter, senken die Energiekosten und tragen aktiv zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei. In Kombination mit Maßnahmen wie der Dämmung von Fassade oder einer Dachdämmung kann ein Heizungstausch Teil einer umfassenden energetischen Sanierung sein, für die zusätzliche Fördermittel bereitstehen.

Welche Heizsysteme kommen 2025 infrage?

Abhängig von Gebäudetyp, Dämmstandard, Budget und Platzangebot stehen verschiedene Heizsysteme zur Auswahl. Wichtig ist eine individuelle Analyse, um ein System zu finden, das sowohl technisch als auch wirtschaftlich zum Gebäude passt. Das Folgende gibt dir einen schnellen Überblick.

Alte Heizung tauschen: Heizsysteme im Fokus

Wärmepumpe

Die Wärmepumpe ist derzeit das bevorzugte Heizsystem bei Neubauten und sanierten Altbauten. Sie nutzt Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser zur Beheizung und Warmwasserbereitung. Moderne Geräte arbeiten effizient, sind wartungsarm und fördern den Umstieg auf erneuerbare Energien. Besonders effizient sind Erd- oder Wasser-Wärmepumpen, die jedoch höhere Investitionskosten verursachen. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind günstiger in der Anschaffung und leichter zu installieren.

Kleiner Insider-Tipp: Schau dir zum Thema Wärmepumpe auch folgende Artikel an:

Heizung tauschen: Luftwärmepumpe in Kiesbett vor Haus
Pixabay / HarmvdB

Pelletheizung

Pelletheizungen nutzen gepresste Holzreste als Brennstoff und gelten als klimafreundlichere Alternative zu fossilen Heizsystemen. Sie eignen sich besonders für Gebäude mit höherem Wärmebedarf, etwa unsanierte Altbauten. Für den Betrieb wird ein Lagerraum benötigt. Die Technik ist ausgereift, allerdings ist die Investition höher als bei Gas- oder Ölheizungen.

Heizung tauschen: Mann liefer Pellets für Pelletheizung
S-Com / Getty Images / Nes

Hybridheizung mit Solarthermie

Bei Hybridheizungen werden verschiedene Energiequellen kombiniert, etwa eine Gastherme mit Solarthermie oder Photovoltaik. Ziel ist es, den Anteil fossiler Energie zu reduzieren und Sonnenwärme zur Unterstützung der Warmwasserbereitung oder Heizung zu nutzen. Hybridlösungen sind besonders sinnvoll, wenn ein vollständiger Umstieg (noch) nicht möglich ist, aber Effizienz und Klimabilanz verbessert werden sollen.

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Eine Übersicht zu den Heizsystemen 2025

HeizsystemVorteileNachteileGeeignet fürKosten (ca.)
LuftwärmepumpeLeicht installierbar, effizientEffizienz sinkt bei sehr niedrigen TemperaturenNeubau, sanierter Altbau12.000 bis 22.000 €
ErdwärmepumpeHohe Effizienz, geringe BetriebskostenHohe Bohrkosten, GenehmigungspflichtNeubau, gut gedämmter Altbau19.000 bis 30.000 €
Grundwasser-WärmepumpeHöchste Effizienz unter WärmepumpenAufwendige Planung, teure Installation, GenehmigungspflichtAltbau & Neubau mit Wasserzugang20.000 bis 35.000 €
Pelletheizungumweltfreundlicher als fossile Brennstoffe, geringere BetriebskostenLagerplatz erforderlichAltbau mit hohem Wärmebedarf20.000 bis 30.000 €
Hybrid mit SolarKombination von Systemen, effizientKomplexere Technik, ZusatzkostenNeubau & Altbau7.000 bis 25.000 €

Weitere Kosten, die beim Heizungstausch auf dich zukommen können

Je nachdem, welche bestehende Heizung ausgetauscht wird und zu welchem Heizsystem du wechselst, können weitere Kosten auf dich zukommen. Hast du beispielsweise eine alte Ölheizung, musst du dir über die Entsorgung des alten Öltanks Gedanken machen. Je nachdem, um was für einen Tank es sich handelt, fallen unterschiedlich hohe Kosten für den sachgemäßen Ausbau und die Entsorgung an.

Möchtest du eine Grundwasser-Wärmepumpe in Betrieb nehmen, brauchst du entsprechende kostenpflichtige Wasserproben, Tests und Bodenbohrungen.

Auch Umbaukosten für ein Pelletlager sind möglich. Informiere dich hier bereits im Vorfeld darüber, was aus deinem alten Heizsystem wird, wie die Entsorgung vonstattengeht und was du für die neue Heizungsanlage benötigst, um vor unvorhergesehenen Kosten geschützt zu sein.

Neue Heizung? Förderung & Finanzierung 2025

Wer seine Heizung 2025 tauscht, kann umfangreiche staatliche Zuschüsse über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beantragen. Die wichtigsten Eckpunkte:

  • 30 % Grundförderung für den Heizungstausch
  • +30 % Einkommensbonus bei Haushalten mit bis zu 40.000 € Jahreseinkommen
  • bis zu 20 % Klimageschwindigkeitsbonus für den frühzeitigen Austausch funktionierender fossiler Heizungen
  • 5 % Effizienzbonus für Wärmepumpen mit Umweltwärmequelle oder natürlichem Kältemittel
  • pauschaler Zuschuss von 2.500 € für emissionsarme Biomasseheizungen

Förderfähig sind auch Maßnahmen zur Heizungsoptimierung, darunter der hydraulische Abgleich, der Austausch alter Heizungspumpen oder der Einbau effizienter Heizkörper. Voraussetzung ist, dass die Förderanträge vor Beginn der Arbeiten gestellt und zertifizierte Fachleute eingebunden werden.

Bitte beachten!

Die Förderlandschaft kann sich durchaus jederzeit ändern. Natürlich versuchen wir unsere Artikel immer auf dem neuesten Stand zu halten, was leider nicht in allen Fällen zeitnah möglich ist. Prüfe daher im eigenen Interesse die aktuellsten Informationen auf den offiziellen Websites von BAFA, KfW & Co. – u. a. auch zur Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen. Oder informiere dich bei einem unverbindlichen Beratungstermin bei deinem/deiner Haspa Kundenberater:in. Auch ein Blick in unseren Artikel zu Förderung energetischer Sanierung kann sich lohnen.

Ergänzend bieten beispielsweise KfW und LBS zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen an. So lassen sich Investitionen auch bei begrenztem Budget stemmen.

Deine Möglichkeiten zur Finanzierung

Mit der Haspa hast du die Möglichkeit auf zinsgünstige Kredite – beispielsweise über die KfW-Förderung. Hier bekommst du neben dem Kredit einen entsprechenden Tilgungs- oder Investitionszuschuss. Vereinbare dafür am besten einen unverbindlichen Termin bei der Haspa. 

Weitere Finanzierungsmöglichkeit bieten LBS und Hamburger Sparkasse, um gemeinsam für dich optimale Zinskonditionen anzubieten. Schau direkt mal bei der LBS-Modernisierung vorbei, um deine Modernisierungskosten zu berechnen.

Weitere Informationen zu Heizung, Sanierung & Co.

Eine neue Heizung ist nur ein Teilaspekt bei der energetischen Sanierung deines Hauses. Schau doch mal beim Haspa-Veranstaltungskalender vorbei, um bei Sachen Dämmung und Energieeffizienz nichts mehr zu verpassen.

Darf es noch etwas mehr Nachhaltigkeit sein?

Energetische Sanierung ist eine perfekte Möglichkeit, um nachhaltiger zu leben. Für weitere Tipps & Tricks rund um die Themen Heizen und Energie sparen, wirf doch mal einen Blick auf unsere anderen Artikel!

BHKW Funktionsweise | Heizperiode Mietwohnung
Austauschpflicht Niedertemperaturkessel | Smart Home nachrüsten | Heizung mieten

FAQ: Häufige Fragen zum Heizungstausch

Welche Heizung ist ab 2025 noch erlaubt?

Erlaubt sind alle Heizungen, die mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen – entweder sofort oder perspektivisch, z. B. durch Hybridlösungen oder Wasserstofffähigkeit. Bestehende fossile Systeme dürfen weiter betrieben werden.

Kann ich meine funktionierende Gasheizung behalten?

Ja. Solange sie funktioniert, besteht keine Austauschpflicht. Ein verpflichtender Austausch besteht nur bei Konstanttemperaturkesseln über 30 Jahre bei Eigentümerwechsel.

Welche Heizung ist für Altbauten am besten geeignet?

Bei gut gedämmten Altbauten eignen sich Wärmepumpen. In unsanierten Gebäuden kann eine Pelletheizung oder eine Hybridlösung mit Solarthermie sinnvoll sein.

Wie viel kostet ein Heizungstausch im Schnitt?

Je nach System, Hausgröße und baulichen Voraussetzungen liegen die Kosten meist zwischen 12.000 und 30.000 €.

Wie lange dauert der Austausch?

Die reine Installation dauert oft nur wenige Tage. Planung, Förderantrag und Materialverfügbarkeit können die Gesamtzeit jedoch auf mehrere Wochen verlängern.